Konflikt im Innenstadtbetrieb
Ausgangslage – Konfliktsituation
In einem familiär geführten Wiener Innenstadtbetrieb kommt es zu Problemen im Team. Es gibt mittlerweile einen offenen Konflikt zwischen mehreren VerkäuferInnen einerseits und der am längsten dienenden Verkäuferin Beatrix W. andererseits. Der Geschäftsführer versucht mehrmals zu vermitteln, ohne Erfolg. Schließlich ruft er die externe Mediatorin. Das Team ist völlig zerrüttet.
Hintergründe
Die MitarbeiterInnen fühlen sich durch den Vorgesetzten benachteiligt und werfen ihm vor, er bevorzuge Beatrix W.. Sie war eine der ersten MitarbeiterInnen im Betrieb und ist Alleinerzieherin. Der Geschäftsführer nehme auf sie mehr Rücksicht, betreffend die Einteilung der Samstagdienste und Urlaube.
Der Konflikt eskaliert, als ein Mitarbeiter die Kollegin während ihres Krankenstandes bei einer Veranstaltung trifft. Es kommt zu einer offenen Konfrontation zwischen ihr und mehreren KollegInnen. Die Situation belastet Beatrix W. sehr. Sie meldet sich krank.
Mediation in mehreren Schritten
Die Mediatorin hält eine „Kick-off“ Veranstaltung ab, in der sie die Vorgangsweise bei einem Mediationsprozess erklärt und alle an Bord holt. Dann führt sie Einzelgespräche, auch mit dem Geschäftsführer. Dieser zeigt sich kooperativ. Die Mediatorin unterstützt ihn dabei, seine Machtposition im Teamprozess anzusprechen und transparent zu machen. Er legt die langjährige Verbundenheit mit der betroffenen Mitarbeiterin dar, ebenso seine ambivalenten Gefühle. Beatrix W und ihre KollegInnen sprechen sich in mehreren getrennten Mediationssitzungen aus. Sie anerkennen die jeweiligen Verletzungen gegenseitig an. Die Mediatorin unterstützt schließlich den Geschäftsführer und Beatrix W. dabei, die persönliche und die professionelle Ebene zu trennen.
Schließlich vereinbart der Geschäftsführer mit dem Team eine Diensteinteilung, die alle als fair einschätzen.