Konflikt im Vereinsvorstand
Ausgangslage – Konfliktsituation
Eine Gruppe junger KünstlerInnen gründet einen Verein. Ziel ist, ein Kunstprojekt zu fördern. Zusätzlich bietet der Verein Kurse an. Nach einigen Jahren kommt es zu Auseinandersetzungen und Unstimmigkeiten unter den Gründungsmitgliedern. Der Konflikt betrifft Fragen, wie man die Kurse anbieten soll.
Die Obfrau sieht sich in ihrer Rolle behindert und kündigt an, auszuscheiden. Dies werten die anderen Gründungsmitglieder als unsolidarisch. Sie fordert außerdem eine finanzielle Abgeltung für ihren Einsatz. Das stößt die anderen Vorstandsmitglieder noch mehr vor den Kopf. Es kommt zu unschönen gegenseitigen Beschuldigungen.
Persönliche Aspekte
Die Mediatorin hält mit allen Beteiligten Einzelgespräche. Es stellt sich heraus, dass die herausfordernden Aufgaben die langjährige Freundschaft auf eine harte Probe gestellt hatten. Sie müssen feststellen, dass die Freundschaft das berufliche Projekt nicht überdauert hat. Die Enttäuschung über das Ende einer Freundschaft belastet die Arbeitssituation.
Mediation
Im Rahmen einer 2,5 stündigen Mediationssitzung wird die Konfliktgeschichte gemeinsam aufgearbeitet. Man spricht die persönlichen Enttäuschungen an. Die Beteiligten würdigen die Freundschaft, und akzeptieren ihr Ende. Die Leistung der Obfrau auf der einen Seite und die Leistungen der anderen Vorstandsmitglieder andererseits werden anerkannt. Sie merken, dass es nicht zielführend ist, sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen. In einem konstruktiven Brainstorming einigen sie sich auf eine faire Lösung zum Ausscheiden der Obfrau.