Mag.ª iur. Barbara Nanoff-Schediwy, MA
Mediation, Moderation, Teambuilding
Als eingetragene Mediatorin bin ich von der positiven Macht des Gesprächs überzeugt. Manchmal ist dabei professionelle Begleitung nötig und zielführend. Ich biete Mediationen, Teambuilding-Maßnahmen, Moderationen, Workshops zum Konfliktmanagement oder Seminare zu Kommunikations-Themen.
Mediationen finden bei Ihnen im Unternehmen oder in Ihrer NGO, Ihrem Verein statt. Gerne auch in meiner Praxis in 1170 Wien, Heuberggasse 64. Ein behindertengerechter Zugang ist vorhanden.
Spezialisierungen
- Mediationen in deutscher und englischer Sprache oder durch DolmetscherInnen unterstützte Mediationen in anderen Sprachen
- Integration interkultureller und geschlechterspezifischer Aspekte von Konflikten
- Trainerin und Ausbildnerin für MediatorInnen, z. B. bei Trinergy International
- Mediation am Arbeitsplatz, insbesondere auch für internationale Organisationen und NGOs
- Kunst- und Kulturbereich
Qualifikationen und berufliche Stationen
seit 2003
Inhaberin von Nanoff-Mediation, eingetragene Mediatorin beim Bundesministerium für Justiz in Wien, freiberufliche Trainerin
2003
Mediationszertifikat des Wirtschaftsförderungsinstitut WIFI Wien und NLP Master Practitioner, Trinergy International
1998–1999
Leitung eines ländlichen Kreditprogrammes für Frauen in Zimbabwe, für CARE International in Kooperation mit dem österreichischen Außenministerium
1993–2001
Projektmanagement bei CARE International im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Kleingewerbeförderung, intensive Reisetätigkeit mit Aufenthalten im östlichen und südlichen Afrika
1981–1993
Freischaffende künstlerische Tätigkeit als Geigerin und Schauspielerin in Österreich, der Türkei, Japan und Südkorea
1992–1993
Durchführung eines Integrationsprogrammes für Flüchtlinge in Österreich, CARITAS Wien in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Innenministerium
1992
Masterstudium (MA) an der University of East Anglia, Großbritannien, mit dem Schwerpunkt: Die Rolle der Geschlechter im Entwicklungsprozess
1989
Magister der Rechtswissenschaften, Universität Wien
1979–1986
Musikstudium am Konservatorium der Stadt Wien
Hintergründe und Erfahrungen
Selbst aus einer bi-nationalen Familie stammend (Mutter Amerikanerin, Vater Österreicher) konnte ich früh ein Gefühl für interkulturelle Themen entwickeln: sei es im Hinblick auf Beziehung, Nationalitäten oder auf kulturelle Prägungen.
Meine spezifischen Kenntnisse für bestimmte Kulturen beruhen auf längerfristigen Aufenthalten in anglo-amerikanischen, französisch-sprachigen, asiatischen oder afrikanischen Ländern. Dabei ist es hilfreich, Eigenheiten und Details der eigenen Kultur zu kennen und einen offenen Blick auf die Themen anderer Kulturkreise zu haben.
Ausgehend von meinen vielfältigen Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen – künstlerisch, sozial und wirtschaftlich – bringe ich für meine Mediationen eine hohe Flexibilität mit. Ich stelle mich immer wieder neu und individuell auf meine KlientInnen ein. Aufgrund meines Werdegangs zählen zu meinen Mediations-Schwerpunkten:
Mediatives Verhalten als zentrale Kompetenz
Als Projektmanagerin im sozialen Bereich – wurde mir bewusst, wie sehr jeder Erfolg von der Kommunikation zwischen den Beteiligten abhängt. Im Speziellen machte mich betroffen zu sehen, welche Belastungssituationen durch zu wenig Kommunikation bzw. Missverständnisse entstehen. Meistens, weil das Wissen um das „Wie“ des Miteinander-Redens fehlt.
Dies führt zu verpassten Gelegenheiten einer Wiederannäherung. Konfliktscheue Menschen gehen oft davon aus, dass das Ansprechen von Meinungsverschiedenheiten problematisch sei oder in einer „Katastrophe“ enden könnte. Andere wiederum werden von ihren Emotionen überrollt und zerstören dabei viel. In all diesen Fällen geht eine wichtige Gelegenheit für eine Wiederannäherung verloren.
Umso wichtiger ist es, mediatives Verhalten als zentrale Kompetenz unserer Zeit zu sehen. Dies umfasst einige Grundregeln guter Kommunikation: diese zu kennen und anzuwenden. Damit tritt eine große Erleichterung bei allen Beteiligten ein.
Mitunter kann ein Miteinander-Reden nur mehr unter der kompetenten Anleitung einer dritten Person wieder in Gang kommen. Innerhalb einer solchen Mediation sind die Begegnungen häufig sehr bereichernd: für die Gesprächs-PartnerInnen und für mich als eingetragene Mediatorin.
Aus diesem Wissen über eine gelingende Kommunikation entwickelt sich eine neue Grundhaltung. Dieses mediative Verhalten verändert das Zusammenleben mit anderen Menschen positiv – wenn auch oft unbewusst.
Definition von Mediation und deren Phasen
Mediation vermittelt bei Konflikten bzw. im Streitfall und folgt klaren Regeln. Sie unterstützt die Beteiligten dabei, selbst nachhaltige, zukunftsorientierte Lösungen zu finden, die von allen akzeptiert werden. Das Ergebnis der Mediation soll für jede/n einen Gewinn darstellen. Die Teilnahme ist freiwillig und selbstverantwortet.
Mediation ist jederzeit möglich, auch wenn bereits ein Gerichtsverfahren läuft. Durch eine Mediation wird dieses „ruhend“ gestellt. Sie gilt als ein außergerichtliches Verfahren und hemmt gerichtliche Fristen (§ 22 ZivMediatG). Durch ein Mediationsverfahren wird das Gerichtsverfahren ruhend gestellt. Eine Mediation ist im Allgemeinen kosten – und zeitsparend – insbesondere im Vergleich zum Gerichtsverfahren.
Die untenstehende Beschreibung dient der allgemeinen Orientierung. Eine konkrete Mediation kann vom grundsätzlichen Raster abweichen. Die Phasen gehen mit der Anzahl der Sitzungen nicht konform, d.h. es können mehrere Phasen in einer Sitzung ablaufen. Umgekehrt kann es mehrere Sitzungen dauern, bis eine Phase erledigt ist.
Diese umfasst ausführliche Vorgespräche, gegebenenfalls auch Einzelgespräche mit den Parteien.
- Erarbeiten der Themen und der Verhandlungsregeln („Spielregeln“). Abschluss einer Mediationsvereinbarung mit den Parteien.
- Erfassen bzw. Anhören der Positionen und Standpunkte aller Beteiligten.
- Erarbeiten der Interessen hinter den Positionen – Suche nach evtl. Gemeinsamkeiten.
- Brainstorming zu Optionen und möglichen Lösungen.
- Die schlussendliche Einigung halten wir in einem Protokoll fest. Alle Parteien unterschreiben diese Aufzählung der Ergebnisse. Diese Kurzform dient fallweise zur Vorlage bei Gericht.
Die Einhaltung der Vereinbarung wird im angemessenen Abstand überprüft und besprochen. Nachbesserungen können – falls rechtlich noch möglich – durchgeführt werden.
Was wir sehen, ist nicht, was wir sehen, sondern was wir sind.
Fernando Pessoa, Das Buch der UnruheAbgrenzung zu Rechtsberatung und Therapie
Eine Mediation kann eine Therapie nicht ersetzen, nur ergänzen.
Die eingetragene Mediatorin erteilt keine Rechtsauskünfte an die einzelnen MediandInnen/KlientInnen (§16 ZivMediatG). Dies widerspräche dem Prinzip der Allparteilichkeit. Grundsätzlich ist es üblich, dass sich die KlientInnen bei Bedarf individuell rechtlich beraten lassen. Sie haben die Möglichkeit, das fertige Mediationsprotokoll vor Unterfertigung von einem/einer RechtsberaterIn prüfen zu lassen.
Die Rolle der Mediatorin
Allparteilichkeit
Die Mediatorin nimmt die Anliegen aller Parteien als gleichermaßen wichtig wahr.
Vertraulichkeit
Eine Mediation ist vertraulich. Die eingetragene Mediatorin ist zur Verschwiegenheit über die Inhalte der Mediation verpflichtet (§ 18 ZivMediatG).
Steuerung des Prozesses
Die Mediatorin bietet jeweils einen nächsten Schritt zur Bearbeitung des Konfliktes an, um langjährige Muster zu durchbrechen. Sie hat – ebenso wie die Parteien – jederzeit die Möglichkeit, den Mediationsprozess zu unterbrechen: z. B., wenn wichtige Voraussetzungen wie die Freiwilligkeit oder die Einhaltung der vereinbarten „Spielregeln“ nicht mehr gegeben sind.
Ausgewogenheit
Die Mediatorin achtet auf Ausgewogenheit zwischen Struktur/rotem Faden („Hardware“) einerseits und Spielraum für momentane Bedürfnisse („Software“) der KlientInnen. Schritt für Schritt wird der Konflikt analysiert und bearbeitet.
Emotionale Sicherheit
Die Mediatorin bietet einen geschützten Rahmen und achtet auf die Einhaltung der zuvor besprochenen „Spielregeln“. So werden emotionale Belastungen weitestgehend vermieden. Sie achtet auf eine Atmosphäre, die einer Lösung zuträglich ist.
Dokumentation
Die eingetragene Mediatorin hält die wichtigsten Ergebnisse einer Sitzung als Flipchart-Protokoll fest. Sie hilft bei der Erstellung eines Schlussprotokolls, einer Punktation bzw. einer Mediationsvereinbarung. Dieses kann bei Gericht – in einem Scheidungsverfahren – vorgelegt werden.
Interessen
Die Mediatorin behält die etwaigen Interessen nicht vertretener Dritter, z. B. von Kindern bei Fragen der Obsorge, im Auge.